Wald: Heimschule Kloster Wald: Abitur und Gesellenbrief in der Tasche | SÜDKURIER

2023-02-16 15:45:54 By : Ms. Jenny Shu

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Die letzten Tage ihrer handwerklichen Ausbildung mussten sich die angehenden Holzbildhauerinnen und Tischlerinnen der Heimschule Kloster nochmals richtig ins Zeug legen. Und dann feierten die jungen Frauen den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung und Doppelqualifikation „Abitur plus Gesellenbrief“ im Rahmen einer feierlichen Lossprechung in der Klosterturnhalle und erhielten den Gesellenbrief.

„Heute wird die Ernte eingefahren“, wandte sich Schwester Walburg Haag, Oberin des Konvents Kloster Wald, an die Meister, die die jungen Frauen ausbilden. Obermeisterin Diana Kempf, Leiterin der Lehrwerkstätten, beglückwünschte die jungen Frauen zu ihrem zweiten erfolgreich zu Ende geführten Abschluss an der Heimschule. Die Doppelqualifikation „Abitur plus Gesellenbrief“ sei eine Besonderheit, um die viele andere Schulen die Heimschule Kloster Wald beneiden würden, unterstrich Kempf. Dank der Unterstützung durch Sponsoren und Stiftungen erhält die Schreinerei bald eine lang ersehnte CNC-Fräse.

Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, hob den Vorsprung für die Gesellinnen durch die schulische und handwerkliche Ausbildung und die prägende Entwicklung, Erkenntnisse und Erfahrungen während der Lehrzeit hervor. Die duale Ausbildung in Deutschland sei ein Erfolgsmodell. Eisert appellierte an die jungen Frauen dem Handwerk treu zu bleiben und als nächsten Schritt eventuell eine Meisterausbildung zu erwägen, denn das Land brauche nicht nur Dichter und Denker. Feierlich sprach der Hauptgeschäftsführer die jungen Frauen von den Rechten und Pflichten ihrer Ausbildung frei und erhob sie in den Stand der Gesellen.

Jedes Jahr erhalten die Gesellinnen der Heimschule Preise für ihre herausragenden Leistungen. Luna Henslers Gesellenstück, eine geschnitzte Hand aus Lindenholz durch die Wasser fließt, das die Holzbildhauergesellin symbolisch durch Gelwachs dargestellt hat, wird zum Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks und zum Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“ weitergeleitet.

Preise erhielten auch Janina Hahn aus Wald, Saba Menne aus Owingen und Fina Bohner aus Krauchenwies. Die Zeugnisse und Preise überreichten Werkstättenleiterin Diana Kempf und Joachim Eisert.

Auf die wohltuende und stressreduzierende Wirkung eines Waldspaziergangs ging Schulleiterin Heidi Linster ein und fragte sich, ob auch die Beschäftigung mit dem Werkstoff Holz dieselbe Wirkung habe. „Das war eine ganz schön harte Arbeit“, zollte sie den Gesellinnen Respekt für ihre Leistungen. Sie könne nur staunen und anerkennend sagen, „dass ihr euer Handwerk versteht“.

Durch die handwerkliche Ausbildung seien die jungen Frauen Gleichaltrigen weit voraus, hätten in der Lehre Verlässlichkeit, Genauigkeit, Durchhaltevermögen und Disziplin gelernt und dankte allen, die dazu beigetragen haben, dass diese einzigartige Ausbildung in Wald geleistet werden könne. Internatsleiterin Rita Schmid wünschte den Gesellinnen, dass sie einen Beruf finden, der ihrer Berufung entspreche, ihre Frau stehen und Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen. In ihrem Rückblick erinnerten die Holzbildhauerinnen und Tischlerinnen, dass der Weg der Lehre nicht immer einfach gewesen sei, es Höhen und Tiefen gab, und beschrieben unterhaltsam den Lehrealltag. „Die Lehrzeit war eine unfassbar prägende Erfahrung“, unterstrich Luna Hensler. Die Lossprechungsfeier umrahmten die Gesellinnen und ihre Jahrgangskolleginnen selbst.

Bereits am Vorabend der Lossprechung hatten die Schreiner -und Bildhauergesellinnen ihre Gesellenstücke in der Turnhalle der Heimschule der Öffentlichkeit vorgestellt. Ferner präsentierten sie Holzbegeisterten und Interessierten Werkstücke aus der gesamten Lehrzeit vor, gewährten Einblicke in den Ausbildungsalltag.

Meister und Gesellinnen standen für Gespräche zur Verfügung. „Es war wirklich ein großes Interesse da“, freute sich Diana Kempf, Leiterin der Werkstätten an der Heimschule Kloster Wald. Im kommenden Schuljahr bietet die Heimschule neben den bisherigen Ausbildungsberufen als Tischlerin, Holzbildhauerin und Maßschneiderin eine neue Ausbildung als Mediengestalterin Fachrichtung Konzeption und Visualisierung an.

Seit 1951 sind an der Heimschule Kloster Wald als anerkannter Ausbildungsstätte insgesamt 1689 Gesellinnen ausgebildet worden: 914 Schneiderinnen, 464 Schreinerinnen, 250 Holzbildhauerinnen und in der Zeit von 1987 bis 2008 63 Töpferinnen.

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