Posen zum Forellenangeln: Auf die Form kommt es an - BLINKER

2023-02-16 15:42:56 By : Mr. Jonny yu

Nicht nur beim Friedfischangeln kommen viele verschiedene Posenmodelle zum Einsatz. Auch dem Forellenangler stehen zahlreiche verschiedene Modelle zur Verfügung. Da kann man schnell den Überblick verlieren: Welche sind die richtige Posen zum Forellenangeln? Michael Kahlstadt gibt Tipps und erklärt.

Nur die richtige Wahl der Posen zum Forellenangeln sorgt für erfolgreiche Angeltage.

Bei einem Blick in meine Angeltasche fällt auf, dass ich viele verschiedene Posen zum Forellenangeln dabei habe. Viele andere Angler schmunzeln darüber, da sie der Meinung sind, dass man ja eh nur eine Pose zur Zeit benutzen könnte. Dabei haben die verschiedenen Formen durchaus Sinn und verschiedene Einsatzgebiete am Forellensee. Die Form, das Gewicht, die Art der Befestigung und die Art der Bebleiung haben durchaus Einfluss auf den Fangerfolg.

Es gibt viele verschiedene Modelle, aber welche sind jetzt die richtigen Posen zum Forellenangeln? Hier zeigen wir, welche Formen am häufigsten und erfolgreichsten sind.

Die für mich einfachste und ursprünglichste Pose zum Schleppen ist der „Pfauenfederkiel“, kurz „Feder“ genannt. Diese extrem schlanken Posen zum Forellenangeln bestehen – wie der Name schon sagt – aus dem Kiel (dem Mittelteil) der langen Schwanzfeder des Pfaues. Früher habe ich diese Federn oft beim Besuch eines Zoos oder Wildparks selbst gesammelt, heute kaufe ich sie im Angelgeschäft. Diese Posenform ist zwar recht empfindlich, trägt aber enorme Mengen Blei.

Federn schneiden regelrecht durchs Wasser und pendeln dabei oft ein klein wenig hin und her, was dem Köder zusätzlichen Reiz verleihen kann. Sie sollten unbedingt mit drei Posengummis an der Hauptschnur befestigt werden, da sie bei der Verwendung von nur zweien schnell zerbrechen.

Außerdem ist es wichtig die Endgummis auch wirklich ganz bis zum Ende zu schieben, da ein überstehendes Posenende leicht zu Verwicklungen beim Wurf führen kann. Als Naturprodukt schwankt die Tragkraft der einzelnen Posen oft deutlich. Deshalb sind viele (oft deutlich stabilere) Nachbauten aus Kunststoff im Handel.

Bild: Blinker/D.Schröter

Schlanke Federkielposen sind äußerst sensible Bissanzeiger.

Schwimmer in der Popper-Form wurden speziell für die Tremarella Angelei mit der Pose entwickelt. Die Form gleicht einer gedrungenen, auf der Spitze stehenden Birne, sodass sie wie ein Korken auf dem Wasser schwimmt. Bringt man nun die Rute in Schwingung, so zieht man die Pose immer ein kleines Stück aus dem Wasser. Fällt sie zurück, so klatscht sie regelrecht auf die Oberfläche. Die Wirkung ist ähnlich wie das Klopfgeräusch beim Wallerfischen. Die an der Oberfläche entstehenden Schallwellen locken die Forellen an.

Die Popper-Form kommt vor allem beim Tremarella-Angeln zum Einsatz.

Schleppposen sind meist aus Rohacell (Hartschaum) oder Balsaholz gefertigt und haben eine leicht bauchige Gestalt. Wobei ich solche aus Schaum bevorzuge, da sie auch bei Beschädigung kein Wasser ziehen können. Eindeutig besser auf die Belange des Forellenangelns abgestimmt sind Modelle mit Innendurchführung der Schnur und ohne zusätzliche Antenne, da sich hier keine Verwicklungen bei den häufigen Würfen ergeben.

Feststecken sollte man die Leine mit zwei kleinen Silikonschläuchen auf dem Kiel der Pose. Diese Schwimmerform eignet sich genauso gut zum Schleppen, wie zum „stillen“ Ansitzangeln, da sie dem Fisch beim Biss nur wenig Widerstand bieten.

Die länglichen Posenmodelle werden beim Schleppangeln verwendet.

Dieser Klassiker spielt seine Vorzüge dann aus, wenn es heißt, den Köder ohne Bleibeschwerung auf der Oberfläche zu präsentieren. Dadurch dass man ihn mit Wasser füllen kann, lässt er sich weit werfen. Man erhält Wasserkugeln in unterschiedlichen Größen und Farben.

Natürlich kann man sie auch als Fest- oder Laufmontage zum Angeln in tieferem Wasser montieren. Allerdings zeigen sie einen vorsichtigen Biss nicht optimal an. Wegen ihrer hohen Wasserverdrängung sind die Kugeln auch nicht gut zum Schleppen geeignet.

Bild: Blinker/D.Schröder

Wasserkugeln gibt es in verschiedenen Farben, Formen und Größen.

Für das Angeln auf Entfernung gibt es die sogenannten Weitwurfposen. Das sind kompakte vorgebleite Posen mit Wurfgewichten bis 40 Gramm. Sie werden in der Regel als Laufposen montiert, so dass man mit ihnen auch in großen Tiefen angeln kann. Man erhält Modelle mit Schnurinnenführung (TFT) oder solche, die wie ein Waggler beim Matchangeln mittels eines Laufwirbels am unteren Posen-Ende befestigt werden.

Zum Schleppen eignen sich diese Posen eher weniger. Bei vorsichtigen Fischen habe ich festgestellt, dass es häufiger zu Fehlbissen kommt. Ich setze diese Posen nur dann ein, wenn ich weiter als 30 Meter werfen muss.

Bild: Blinker/D.Schröter

Weitwurfposen sind stark vorbebleit. Mit ihnen kann man den Köder deutlich weiter hinaus befördern.

Wenn sich die Forellen nahe der Wasseroberfläche aufhalten, gibt es eine besonders fängige Methode: das Angeln mit der Pilotkugel. Diese stationär angebotene Montage eignet sich sehr gut für das Angeln in der warmen Jahreszeit, man kann sie aber auch an der sogenannten „zweiten Rute“ fischen, wenn mit der anderen Rute aktiv geangelt wird.

Besonders im Sommer gehen die Forellen oberflächennah auf Beutezug. Dann ist die Pilot-Montage die richtige Wahl.

Bei dieser Montage gibt es zwei wichtige Bestandteile: einen schwimmenden Sbirolino, der frei auf der Hauptschnur läuft und einen Auftriebskörper, unter Forellenanglern auch als Pilot oder Vorschwimmer bekannt. Es sei noch einmal betont, dass unbedingt ein schwimmender Sbirolino verwendet werden muss. Zieht man ein sinkendes Modell auf die Schnur, funktioniert die Montage nicht und wird ggf. sogar in die Tiefe gezogen.

Dann ist oberflächennahes Angeln nicht möglich. Der Sbirolino dient, anders als beim aktiven Angeln, nicht dazu, den Köder auf die gewünschte Tiefe zu bringen, er stellt lediglich das Wurfgewicht dar. Durch seine aerodynamische Form und je nach gewähltem Sbirolino-Gewicht kann man die Montage richtig weit hinaus befördern.

ie Position des Piloten legt fest, in welcher Tiefe der Köder schwebt. Schiebt man den Piloten weiter nach oben, geht der Köder weiter herunter.

Posen zum Forellenangeln dürfen durchaus etwas kräftiger ausfallen. Modelle mit vier bis sechs Gramm Tragkraft sind vollkommen unproblematisch. Lediglich an kleinen Teichen sollten Sie auf kleine Muster mit zwei oder drei Gramm Tragkraft ausweichen.

Voraussetzung ist, dass die Posen optimal ausgebleit werden. Dabei stehen grundsätzlich verschiedene Arten der Beschwerung zur Verfügung. Konzentrieren Sie das Blei an einem Punkt – zum Beispiel durch ein tropfenförmiges Durchlaufblei (Torpedille). So wird die Montage weiter fliegen und sich praktisch nie überschlagen. Anders als bei Bleischroten zieht das konzentrierte Gewicht die Montage kontrolliert hinter sich her und verhindert so Verhedderungen.

Eine Alternative zum Blei sind Röhrchen aus Glas, so genannte Ghosts. Zum Einen sind sie unter Wasser weniger sichtbar, zum Anderen kann man dadurch, dass Glas ein anderes spezifisches Gewicht hat als Blei, größere Gewichte nehmen und dadurch weiter werfen. Eine drei Gramm Pose trägt zum Beispiel ein fünf Gramm Glas. Bitte beachten Sie dabei, dass Glas langsamer sinkt als Blei. Es ist daher vor allem für die Schlepperei in den oberen Wasserschichten geeignet, während sich Blei mehr für die Tiefe eignet.

Michael Kahlstadt verwendet zur Bebleiung seiner Posenmontagen gerne Ghosts oder tropfenförmige Durchlaufbleie.

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