Das T Phone Pro ist das neue Smartphone der Telekom. Es bietet 5G und induktives Laden. Ob es mit Samsung, Motorola & Co. mithalten kann, zeigt der Test.
Die Deutsche Telekom AG verkauft Smartphones nun auch unter einer eigenen Marke. Mit dem T Phone Pro und T Phone bietet der Mobilfunkanbieter zwei Geräte in Verbindung mit einem Tarif an. Beide Smartphones wurden in Zusammenarbeit der Deutschen Telekom in den USA und Europa entwickelt. Als Hersteller hinter beiden Geräten steckt das Unternehmen Wingtech. Gefertigt wird in China.
Die Smartphones unterstützten das 5G-Netz der Telekom und laufen mit dem gleichen Prozessor von Mediatek, dem Dimensity 700. Dieser ermöglicht den 5G-Empfang über ein integriertes Modem. Das T Phone bietet ein 6,5-Zoll-Display, das T Phone Pro ist mit 6,8 Zoll deutlich größer. Zusätzlich nutzt das Pro-Modell eine Weitwinkellinse. Wie gut sich das T Phone Pro im Vergleich zu anderen Smartphones schlägt, zeigt unser Testbericht. Weitere Smartphones dieser Art zeigen wir in der Top 10: Smartphones bis 300 Euro.
Das T Phone Pro hinterlässt in seiner seidenmatten schwarzen Lackierung einen sehr eleganten und schicken Eindruck. Das Gehäuse ist kantig und hat einen ebenen Rahmen aus Metall. Am Übergang zur Rückseite sowie dem Display ist eine minimale Abstufung eingelassen. Spaltmaße gibt es keine, die Verarbeitung hinterlässt einen insgesamt hochwertigen Eindruck.
Rechts befindet sich der Power-Button mit integriertem Fingerabdruck-Scanner, der auffällig in Magenta gehalten ist. Daneben liegt die Lautstärkewippe. Beide Tasten bieten einen festen Druckpunkt. Hält man das T Phone Pro das erste Mal in der Hand, schmälert die Rückseite aus Kunststoff etwas den hochwertigen Charakter. Das ist aber bei Smartphones in dieser Klasse nicht ungewöhnlich. Weniger schick ist zudem die Waterdrop-Notch am oberen Display-Rand. Diese beherbergt die Frontkamera und ragt in die Bildschirmfläche hinein.
Das T Phone Pro ist ziemlich wuchtig. Mit Abmessungen von 173,9 × 77,8 × 9 mm gehört es zu den größten Smartphones, die wir getestet haben. Das ist dem breiten Rand um das Display geschuldet, der geschickt durch eine kleine Stufe kaschiert wird. Ähnlich groß sind sonst nur Outdoor-Smartphones (Bestenliste). Es ist fast 1 Zentimeter länger als das Samsung Galaxy S23 Ultra (Testbericht) mit ähnlich großem Screen. An einhändiges Bedienen ist hier nicht zu denken. Umgekehrt bekommen Nutzer eine ziemlich große Display-Fläche.
Wasserdicht ist das T Phone Pro nicht, es bietet aber eine Zertifizierung für IPx2. Das bedeutet: Schutz gegen fallendes Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15 Grad geneigt ist. Bei Regen kann man also eine Nachricht lesen oder schreiben, ein Glas Wasser sollte man eher nicht darüber schütten.
Mit einer Diagonale von 6,82 Zoll ist das Display riesig und bietet viel Bildfläche. Umso weniger verstehen wir die gewählte Auflösung bei dem Gerät: Maximal stehen nur 1640 × 720 Pixel zur Verfügung – also HD+. In unseren Augen sollte Full-HD mittlerweile Standard sein, das ist es bereits bei vielen günstigen Smartphones bis 200 Euro (Bestenliste). Die Pixeldichte mit 262 ppi fällt damit entsprechend niedrig aus. Das geht zulasten der Bildschärfe, Pixel sind damit vereinzelt mit dem Auge noch sichtbar – wenn auch nur mit viel Mühe.
Die Bildqualität des IPS-Panels ist beim LCD trotz der geringeren Pixeldichte ziemlich gut. Farben wirken kräftig, Kontraste sind gut ausbalanciert. Die Blickwinkelstabilität ist ausgeprägt. Wirklich schwach ist aber Helligkeit des Bildschirms. Wir konnten einen Wert von maximal 400 cd/m² messen – auch bei automatischer Helligkeit. Das ist zu dunkel und schränkt die Ablesbarkeit des Bildschirms im Freien bei sonnigem Wetter stark ein.
Das T Phone Pro bietet eine Quad-Cam. Die Hauptkamera löst mit 50 Megapixel auf. Standardmäßig fasst sie vier Pixel zu einem zusammen, auf Wunsch sind Bilder mit 50 Megapixel möglich. Dazu gesellt sich eine Weitwinkellinse mit 5 Megapixel sowie jeweils ein Objektiv für Tiefenschärfe und Makroaufnahmen mit 2 Megapixel. Die Frontkamera löst mit 16 Megapixel auf.
Bei Tageslicht gelingen mit dem T Phone Pro noch ordentliche Fotos. Der Dynamikumfang und die Bilddetails fallen jedoch etwas zu mager aus. Das führt bisweilen zu mäßig scharfen Aufnahmen mit vielen dunklen Bereichen. Die Weitwinkellinse – die Auflösung lässt es erahnen – liefert nur schwache Ergebnisse mit verschwommenen Fotos. Die Makroaufnahmen bieten weder viele Details noch eine anzurechnende Bildschärfe. Selfies mit der Frontkamera sehen ebenfalls nur mittelmäßig aus.
Als Antrieb dient ein Mediatek Dimensity 700 mit acht Kernen (2x Cortex-A76 mit 2,2 GHz und 6x Cortex-A55 mit 2 GHz). Die CPU erlaubt dank integriertem Modem die Nutzung von 5G. Zur Rakete macht der Chip das T Phone Pro jetzt nicht gerade, aber die Leistung ist für gängige Alltagsaufgaben meistens ausreichend. Ein leichtes Zögern ist beim Öffnen und Ausführen von Apps gelegentlich zu spüren, stört aber insgesamt nur wenig.
Beim Benchmark Work 3.0 von PCmark erreichen wir im Schnitt etwa 8000 Punkte. Bei der Grafikleistung liefert der Test „Wild Life“ von 3Dmark etwa 1200 Punkte. Für Spiele mit ausgeprägter 3D-Grafik ist das T Phone also zu schwach, für Casual Games reicht die Ausstattung aber aus. Mit den besten Smartphones bis 300 Euro (Bestenliste) kann es nicht ganz mithalten, für die meisten Anwendungsfälle ist die „Motorisierung“ aber ausreichend. Das 100-Euro-Handy Realme C30 (Testbericht) bietet allerdings eine ähnliche Leistung.
Die Ausstattung ist mit 6 GByte RAM und 128 GByte Speicher mehr als angemessen. Zusätzlich ist die Erweiterung mit microSD-Karte möglich und das sogar für bis zu 2 TByte. Für lokale Netzwerke steht maximal Wi-Fi 5 zur Verfügung. Dazu kommt NFC und Bluetooth 5.1. Zur Ortung nutzt das T Phone Pro A-GPS, GLONASS, Beidou und Galileo. Der Betrieb mit einer Dual-SIM ist allerdings nicht möglich. Der Fingerabdruck-Scanner funktioniert weitestgehend zuverlässig.
Am Typ-C-Steckplatz ist maximal USB 2.0 möglich – das ist für diese Geräteklasse aber normal. Die Konkurrenz macht das erst bei deutlich teureren Modellen besser. Erfreulich für Freunde von kabelgebundenen Kopfhörern: Ein Steckplatz für eine Klinke mit 3,5 mm ist vorhanden. Das hat mittlerweile Seltenheitswert.
Das T Phone nutzt Android 12 ohne große Anpassungen der Bedienoberfläche seitens des Herstellers. Anwender erhalten also ein nahezu unverändertes Android-Erlebnis samt zahlreicher Möglichkeiten der Personalisierung. Über ein Privatsphäre-Dashboard erkennen Nutzer etwa, welche Apps jeweils auf welche Funktionen des Handys zurückgegriffen haben.
Nach der erstmaligen Anmeldung bietet die Telekom eine Auswahl an Apps an, die direkt installiert werden können. Dazu gehören etwa die App Mein Magenta sowie einige Casual Games, Online-Shops und Tools. Diese müssen Nutzer allerdings nicht installieren.
Der Sicherheits-Patch stammt aus Dezember 2022 – damit ist er nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand. Hier dürfte bald ein Update folgen. Die Telekom plant in ersten drei Jahren monatliche Sicherheits-Patches. Im vierten Jahr erfolgen die Updates dann vierteljährig. Das Update auf Android 13 ist für Frühjahr 2023 geplant. Ob es noch weitere Upgrades geben wird, steht noch nicht fest.
Beim T Phone Pro kommt ein richtig großer Akku mit 5000 mAh zum Einsatz. Das führt zu einer erfreulich langen Akkulaufzeit. Beim Battery Test von PCmark erreichten wir damit über 12 Stunden. Das ist ein guter Wert. Je nach Nutzung dürfte das T Phone Pro also bis zu zwei Tage ohne Netzteil auskommen.
Ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang enthalten, damit folgt die Telekom dem Trend von Herstellern wie Nokia oder Samsung. Immerhin kann das T Phone Pro per Induktion (Qi) geladen werden – das bietet im günstigen Preissegment sonst nur Gigaset. Allerdings lädt das Handy per Kabel mit maximal 18 Watt nur langsam, wir haben mehr als 2 Stunden gebraucht, um den Akku wieder aufzuladen.
Eine Auswahl passender Netzteile zeigen wir hier:
Das T Phone Pro gibt es ausschließlich in Schwarz. Es ist nicht regulär im Handel erhältlich. Die Telekom bietet das Smartphone bei 1 Euro Zuzahlung in Kombination mit dem Tarif Magenta Mobil S mit 10 GByte für knapp 50 Euro im Monat bei einer Laufzeit von 24 Monaten an. Eine Bereitstellungsgebühr von 40 Euro kommt einmalig hinzu.
Verglichen mit dem Tarif ohne Handy zahlt man also 10 Euro im Monat für das T Phone Pro – das macht auf zwei Jahre gerechnet 241 Euro. Allerdings läuft derzeit eine Cashback-Aktion im Wert von 240 Euro. Wer bis zum 31.03.2023 einen 5G-Vertrag mit zweijähriger Laufzeit bei der Telekom abschließt, bekommt das Geld innerhalb von 6 Wochen aufs Girokonto gutgeschrieben. Das macht dann bis Ende März tatsächlich nur 1 Euro für das T Phone Pro – geschenkt im wahrsten Sinne des Wortes!
Neben dem T Phone Pro bietet die Telekom auch das T Phone in Verbindung mit Magenta Mobil S an. Dieses ist etwas kleiner und hat ein 6,5-Zoll-Display mit HD-Auflösung sowie drei Kameralinsen (Hauptkamera mit 50 Megapixel, Makrolinse und Objektiv für Tiefenschärfe mit jeweils 2 Megapixel). Der Prozessor ist gleich, der interne Speicher beträgt 64 GByte. Als Farbe steht Dunkelblau zur Verfügung. Der Akku ist mit 4500 mAh zudem etwas kleiner. Die Tarifbedingungen für beide Geräte sind gleich, es lohnt sich also zum Pro-Modell zu greifen, außer man wünscht explizit ein kleineres Smartphone.
Das T Phone Pro der Telekom bietet Licht, aber auch Schatten. Insgesamt ist es ein grundsolides Smartphone, das alles bietet, was man im Alltag benötigt: NFC, Bluetooth und 5G für schnelles mobiles Internet. Das Design wirkt edel und schick, wenn man mal vom breiteren, gestuften Display-Rand absieht. Die Akkulaufzeit weiß zu überzeugen, zudem kann es per Qi geladen werden.
In Verbindung mit einem zweijährigen Vertrag bezahlt man für das Gerät etwa 240 Euro. Nutzt man allerdings den Cashback-Vorteil bis 31.03.2023, dann kostet das Smartphone in der Tat nur 1 Euro! Wer ein preiswertes Gerät fürs 5G-Netz der Telekom sucht, bekommt hier eine äußerst günstige Möglichkeit geboten.
Allerdings bietet es einige Schwächen, wie man sie bei der Konkurrenz im Preisbereich über 200 Euro nur selten findet: Das Display ist zu dunkel und erreicht nur HD-Auflösung. Die Hauptkamera liefert nur mittelmäßige Aufnahmen trotz 50 Megapixel und die restlichen Linsen hätte sich die Telekom sogar sparen können.
Als Alternative wäre hier das Motorola Moto G82 (Testbericht) für 250 Euro zu nennen. Es bietet ein tolles OLED-Display, 5G und eine solide Performance. 5G, ein Full-HD-Display, langjährige Updates sowie ein recyceltes Gehäuse hat das Nokia G60 5G (Testbericht) in petto.
Weitere Smartphones mit 5G bis maximal 250 Euro zeigen wir hier:
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